Schönheit
Materie verhält sich so, wie sie ihrer Natur nach muss. Farbmaterie soll sich selbst organisieren, dass sie etwas von ihrer Natur preisgibt. Es ist nötig, als Künstlerin eher eine dienende Rolle einzunehmen, dem „Wollen" des Materials Raum zu geben. Ab einem bestimmten Fortschritt im Werkprozeß tritt dieses „Wollen" der Materie sehr stark hervor als Möglichkeit, eine bestimmte Qualität erreichen zu können. Gleichwohl geht es nicht um „Effekte" obwohl ich mit minimalen Materialwirkungen arbeite. Es ist eine Gratwanderung. Man darf diese Schönheiten nicht instrumentalisieren, sondern um ihrer selbst Willen sein lassen. Cage nennt das den „presentational character" von Kunst. Klänge um ihrer selbst Willen, Farbe um ihrer selbst Willen. Solche Schönheit will nicht wirken, sondern sein. In diesem Sein ist sie ablesbar in allem was ist. Alles hat Präsenz.
Rilke sagt das poetisch in der Zeile: „die Dinge singen hör ich so gern".
Renate Balda
1955 |
In Plattling / Niederbayern geboren |
1980–83 |
Studium der Malerei an der Kunstakademie Nürnberg bei Ernst Weil und Sack-Colditz |
lebt und arbeitet in Waldkirchen, Bayerischer Wald |